Turnfahrt Frauenriege 2017
Wie jedes Jahr um diese Zeit versammelte sich der harte Kern der Frauenriege pünktlich um 7.00 Uhr auf dem Bahnhof Brunnadern. Die Wettervorhersagen waren bedeutend schlechter als unsere Stimmung und die Vorfreude auf die beiden Reisetage. Da die Reiseleiterin Anny idealerweise für alle Tageskarten organisiert hat, waren wir bei der Wahl der Reiseroute recht flexibel. Unser Tagesziel war Gorgier im Kanton Neuenburg.
Via St. Gallen – Zürich – Olten erreichten wir Neuenburg. Nach einer kurzen Lagebesprechung bei einem feinen Kaffee war für uns alle klar, jetzt auf den Creux du Van, niemals! Eine gemütliche Schifffahrt bei strömendem Regen klang da schon viel besser. Gemütlich?? Mol ufe, mol abe, mol links, mol rechts, mol vüre, mol hindere… Nein, ich meine damit nicht das Schaukellied! Mit dem hohen Wellengang auf dem Neuenburgersee hat wohl niemand gerechnet, vor allem die Schreibende nicht. Mir wird jetzt noch übel, wenn ich daran denke. Trotzdem das Essen war fein und die Schifffahrt im trockenen bedeutend angenehmer als eine Wanderung im Regen. Wieder festen Boden unter den Füssen stiegen wir in den Zug Richtung Gorgier, wo wir unser Hotel hoch über dem See bezogen. Mir scheint, Patron Pascal, war wenig begeistert von seiner Frauenkundschaft, was uns aber nicht sonderlich beeindruckte. Im Restaurant „La capsule“ genossen wir ein feines Abendessen mit Dessert. Ganz nach dem Motto „s’letscht hemmer no immer gno“ wagten sich zwei mutige Frauen sogar an einen Absinthe. Mit einer „Hose-abe-Runde“ in unserem Hotel liessen wir den 1. Tag unserer Reise ausklingen.
Am nächsten Morgen sah das Wetter tatsächlich vielversprechend aus und daher beschlossen wir, den Creux du Van in Angriff zu nehmen. Mit dem Zug reisten wir von Gorgier nach Couvet ins Val-de-Travers. Nach einer waghalsigen Taxifahrt kamen wir glücklicherweise wohlbehalten in Le Soliat an. Le Soliat liegt 1’386 m.ü.M, 300 m entfernt vom Grand Canyon der Schweiz, dem Creux du Van. Nach einer kurzen Stärkung im Restaurant Le Soliat starteten wir unsere Wanderung entlang der Krete des Felszirkels. Immer wieder mussten wir stehen bleiben, um imposante Bilder zu knipsen. Auch beim steilen Abstieg konnte der Creux du Van mehrere Male von unten bewundert werden. Leider war der Untergrund schmierig wie Seife, was unsere Konzentration aufs Höchste beanspruchte. Ohne Zwischenfall und wohlbehalten erreichten wir das Restaurant Ferme Robert, wo wir nochmals einen wohlverdienten Zwischenhalt machten, bevor wir uns auf den letzten Abstieg nach Noiraigue machten.
Etwas verspätet traten wir nun den Heimweg an. Leider waren die Züge stets überbelegt, weshalb unsere Gruppe im ganzen Zugabteil verstreut war. Doch wie heisst es so schön: dem Mutigen gehört die Welt! Monika H. liess sich dies nicht bieten und forderte charmant Einzelgänger, die ein Abteil für sich und ihr Gepäck in Anspruch nahmen, auf, doch das Abteil zu wechseln und den Platz für unsere Gruppe zur Verfügung zu stellen. Hilfsbereit wie man sie kennt, half sie sogar beim Zügeln des Gepäcks. Danke Monika, wir haben uns darüber gefreut!
Kurz vor 20.00 Uhr erreichten wir das Neckertal, wo unsere Reise endete. Ganz herzlichen Dank an Anny für das Organisieren dieser Turnfahrt!!! Wie immer hat alles reibungslos geklappt!